9. Dezember 2014 9:00 Uhr Zur sofortigen Veröffentlichung

2014 Open Data Index zeigt nur langsamen Fortschritt in Open Data in vielen Staaten

OPEN KNOWLEDGE VERÖFFENTLICHT 2014 OPEN DATA INDEX, DER OPEN DATA WELTWEIT VERGLEICHT

Open Knowledge hat den 2014 Open Data Index publiziert. Während im Bereich Open Data einiges an Fortschritt zu vermerken ist, teilen viele Regierungen immer noch nicht genug Daten in frei zugänglichem und nützlichem Format mit BürgerInnen und Unternehmen. Nach jüngsten Schätzungen von McKinsey und anderen ist das wirtschaftliche Potential von Open Data mehr als US$1 Billion und der langsame Fortschritt birgt das Risiko, dass signifikante Chancen nicht genutzt werden.

Rufus Pollock, Gründer und Präsident von Open Knowledge sagt:

‘Das Öffnen von staatlichen Daten fördert Demokratie, Verantwortlichkeit und Innovation. Open Data hilft BürgerInnen, ihre Rechte zu kennen und zu nutzen, es gibt Vorteile für die ganze Gesellschaft: vom öffentlichen Transport, zum Bildungswesen, zum Gesundheitssystem. Wir sehen einen sehr positiven Zuwachs in der Offenheit vieler Regierungen gegenüber Open Data in den letzten Jahren, aber der heurige Index zeigt, dass wirklicher Fortschritt in der Implementation oft nicht Schritt hält mit der Rhetorik.‘

Der Index reiht Länder und Gebiete nach der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Daten in 10 Themenbereichen, inkl. Regierungs-Ausgaben, Wahlergebnisse, öffentliche Fahrpläne und Umweltverschmutzungs-Daten.

Das Vereinte Königreich führt im 2014 Index und verteidigt damit seine Führungsrolle mit einem Wert von 96%, dicht gefolgt von Dänemark, dann Frankreich auf Platz 3 (im Vergleich zum 12. Platz 2013). Finnland ist Vierter und Australien und Neuseeland teilen sich den 5. Rang. Eindrucksvoll ist der Fortschritt von Indien (vom 27. Rang 2013 auf Platz 10 2014) und von lateinamerikanischen Ländern wie Kolumbien und Uruguay, die gemeinsam den 12. Platz belegen.

Sierra Leone, Mali, Haiti und Guinea belegen die hinteren Plätze unter den gereihten Ländern. Es gibt allerdings viele Länder, die nicht gereiht sind, wo Regierungen weniger offen sind und wo es einen generellen Mangel an Offenheit gibt oder keine in diesem Bereich aktiven Zivilgesellschaftsorganisationen.

Obwohl 2014 ein signifikanter Zuwachs an Open Data gemessen wurde (von 87 2013 zu 104 Datensätzen 2014) war der Prozentsatz der tatsächlich offenen Datensätze in allen gereihten Ländern mit 11% eher niedrig.

Aber selbst unter den Staaten, welche die Liste anführen, gibt es Raum für Verbesserungen: die USA und Deutschland zum Beispiel haben kein konsolidiertes, offenes Firmenregister. Der 2014 Index verzeichnet auch ein enttäuschendes Level an Offenheit bei staatlichen Ausgaben. Die meisten Länder veröffentlichlichen gar keine Daten, oder nur limitierte Daten - nur 2 von 97 Orten (das Vereinte Königreich und Griechenland) bieten wirkliche Daten-Offenheit, was Staatsausgaben betrifft. Dieser Umstand ist bemerkenswert, da in einer Periode von langsamen Wachstum und Austerität in vielen Ländern offener technischer und legaler Zugang zu Daten helfen kann, Effizienz und Leistung zu steigern.

Rufus Pollock meint: ‘Um das tatsächliche Potential von Open Data zu verwirklichen, müssen Regierungen mehr tun, als nur ein paar Tabellen online zu publizieren. Die Information muss leicht zu finden und verstehen sein und muss frei verfügbar und wiederverwendbar sein, und mit jedem, für jeden Zweck geteilt werden.’

  • Ende -

Media contact: Susanne Kendler & Emma Beer, Open Knowledge, email: press@okfn.org, twitter @okfn, phone: 0044 (0)1223 422159

Weiterführende Informationen

http://index.okfn.org/

  • Der Global Open Data Index ist ein Projekt von Open Knowledge in Zusammenarbeit mit einem globalen Netzwerk von Experten und Beitragenden. Der Index wird erstellt indem Mitglieder der Öffentlichkeit, Zivilgesellschaftsorganisationen und Open Data Experten die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von definitierten Datensätzen in verschiedenen Orten der Welt vergleichen. Diese Beiträge werden in der Folge ‘peer-reviewed’ und von einem Team von Experten und lokalen Prüfern nach einem Punktesystem gereiht.
  • Der Index ist ein unabhängiges Mittel zur Prüfung von Daten-Offenheit in den folgenden Bereichen: Regierungs-Budgets, Regierungs-Ausgaben, Öffentliche Fahrpläne, Wahlergebnisse, Firmen-Register, nationale Kartographie, nationale Statistiken, Gesetzgebung, Postleitzahlen und Umweltverschmutzungsdaten. Mehr Information zu den Datensätzen finden sie unter http://index.okfn.org/dataset/
  • Die gereihten Länder und Orte im 2014 Global Open Data Index umfassen (in der Reihenfolge des Rankings): United Kingdom, Denmark, France, Finland, Australia, New Zealand, Norway, Germany, United States, India, Taiwan, Colombia, Czech Republic, Sweden, Uruguay, Iceland, Netherlands, Romania, Chile, Japan, Isle of Man, Austria, Canada, Switzerland, Italy, Brazil, Slovenia, Republic of Korea, Mexico, Turkey, Kosovo, Malta, Spain, Latvia, Georgia, Hungary, Ireland, South Africa, Portugal, Israel, Pakistan, Paraguay, Ecuador, Republic of Moldova, Indonesia, Jamaica, Russian Federation, Argentina, Poland, Serbia, Bulgaria, Croatia, Belgium, Costa Rica, Greece, Hong Kong, China, El Salvador, Burkina Faso, Thailand, The Former Yugoslav Republic of Macedonia, Slovakia, Bangladesh, Bermuda, Nepal, Senegal, Singapore, Tunisia, Guatemala, Lithuania, Philippines, Virgin Islands US, Nigeria, Rwanda, Saudi Arabia, Cambodia, Zambia, Cote d’Ivoire, Egypt, Morocco, Panama, Ghana, Zimbabwe, Cameroon, Kenya, Lebanon, Bosnia & Herzegovina, Botswana, Cyprus, Lesotho, United Republic of Tanzania, Benin, Oman, Sierra Leone, Haiti, Mali and Guinea.
  • Einblicke in regionale Ergebnisse und Themen in verschiedenen Teilen der Welt finden sie unter http://index.okfn.org/stories/
  • Der Index 2013 und 2014 inkludiert einige Orte, die nicht souveräne Staaten sind, aber eine eigene öffentliche Verwaltung haben. Diese sind in der Reihung von 97 Orten 2014 inkludiert, weswegen wir generell über gereihte ‘Orte’ sprechen und nicht nur Staaten. Wir haben diese Orte in den Index miteinbezogen, sofern die eingereichten Evaluierungen komplett waren und den Standards entsprechen.
  • Open Data ist Information, die frei verfügbar, wiederverwendbar und teilbar ist von jedermann, überall und für jeden Zweck. Wahrhaft ‘offene’ Daten müssen auch technische und legale Kriterien erfüllen, damit sie so frei wie möglich wiederverwendbar sind, zur maximalen Nutzung aller. Der Global Open Data Index analysiert all die notwendigen Kriterien, die in der Open Definition festgelegt sind, einem Set von Prinzipien, die ‘Offenheit’ von Daten und Inhalten spezifiziert: http://opendefinition.org/
  • Open Knowledge ist ein 2004 gegründetes weltweites Netzwerk von Menschen, die an Open Data interessiert sind. Open Knowledge verwendet Kampagnen, Technologie und Training um Information zu erschliessen und um offene Daten in Einsichten und Wandel zu übersetzen. Unser Ziel ist es, jeden zu ermächtigen, Information und Wissen für positiven Wandel zu verwenden.
  • Mehr Information über Open Knowledge ist hier zu finden http://okfn.org/ - Zentrale Projekte sind http://SchoolOfData.org/ und http://OpenSpending.org/.